Georg Nerlich, … der neben der gründlichen Vermittlung essentieller Erfahrungen über Farbe und Form … eine Reihe von Schülern fand, die sich neben ihrem Architektenberuf auch als Bildkünstler unterschiedlichster Prägung einen Namen machen konnten. Zu ihnen gehört Peter Albert, der bereits während seiner Assistententätigkeit bei Nerlich in der ersten Hälfte der 60er Jahre von einem farbintensiv-expressiven Realismus zu Gestaltungen findet, die in den Umkreis der konstruktivistisch-konkreten Kunst gehören, einer künstlerischen Haltung, der es um die Definition des Verhältnisses von Farbe und Fläche in Harmonie und Kontrast geht… Er dringt damit in die offiziell eher tabuisierte, den Kennern als wichtiger Aspekt der hiesigen Kunstszene gleichwohl unterschwellig vertraute Phalanx der Dresdner Konstruktivisten ein, deren patriarchalischer Großmeister Hermann Glöckner in den 80er Jahren immer deutlicher das allgemeine Bewusstsein erreichte und in diesem Sinne wohl auch der Reputation der Gruppe half, ehe sie nach der Wende verstärkte Wahrnehmung und verdiente Anerkennung erfuhr. Konstruktive Kunst ist eh auch guter Partner von Architektur gewesen. ….
Jürgen Schieferdecker
zur Ausstellung „ Kreisend ums Quadrat" 1999 in der TU Dresden
und zum 65. Geburtstag 2001 - Auszüge - in DNN
Die Bilder der 90er Jahre zeigen, wie stark sich Alberts Kunst von den früheren Konstruktivisten unterscheidet. Gegenüber klinisch sauberer Kontrastierung der reinen Farben … sind Alberts Gemälde subtil durchgemalt in feinen und feinsten Farbschwebungen, die auch die Flächen untereinander nicht scharf abgrenzen, sondern durch eine malerische Unschärfe gleichsam atmen lassen.
Albert schenkt uns letztlich Meditationstafeln, die ihre Überzeugungskraftaus dem Wohlklang oder auch der Reibung ihrer Farben und Proportionsverhältnisse in Harmonie und Kontrast … gewinnen.
In einem Text zur Malerei ( 1998 ) nennt der Künstler als sein Ziel:“ die Schaffung eines aus Farbfeldern entstandenen Klanges. Arithmetische Reihen und einfache geometrische Konstruktionen sind mir nur das Gerüst über dem sich Farbfelder aufbauen. Analogien sehe ich in der Musik, wo die strenge Mathematik einer Fuge zurücktritt hinter dem Klangerlebnis“
Damit leistet Peter Albert einen eigenständigen Beitrag in dem wahrhaftig nicht breiten Strom konstruktiv-konkreter Malerei in Sachsen und Deutschland.
Die Ausstellung bietet in ihrer Vielgestaltigkeit somit neben den subtilen Farbklängen bemerkenswerte Einblicke in die künstlerischen Methoden der Aneignung und Meditation über die uns umgebende Natur.
Dr. Hans-Ulrich Lehmann
über die Ausstellung 2003 der Galerie Kühl Dresden,
2.Juli DNN
Das Erlebnis von Couleur Field Painting, das Kennenlernen der Arbeiten von Barnett Newman, Mark Rothko, Ellsworth Kelly und anderen ( New York 1988 ) lassen seine Malerei in einer neuen kristallinen Klarheit erstrahlen. Die Anfang der 80er Jahre beginnende Trennung vom Dekorativen und Seriellen wird vollends vollzogen. Gleichzeitig gewinnen die Tafelbilder neue malerische Brillanz. Wenn er sagt: „ Meine Bilder sind unthematisch“, so ist dies eine deutliche Abgrenzung zur lauten Welt. Dennoch sublimiert er die urbane Kultur und ihre Geschichte: Romanik, Renaissance und Bauhaus …
Gunter Ziller
zur Ausstellung 2006 in der Galerie am Blauen Wunder in Dresden
und Jochen Effmert
zu einer Ausstellung in der Galerie K Dresden DNN Januar 2010
… es geht auch um den Klang der Farbe im Spiel mit geometrischen Formen, die in immer neuen Konstruktionen zusammengeführt werden. Das Ergebnis sind großflächige in sich ruhende und doch von geistiger Spannung erfüllte Bilder. Hier spürt man den raumschaffenden Architekten und den… Farbflächen schaffenden Maler in innerem Einklang.
Diese Bilder sind Ereignisse, die sich auf einer Bildfläche zwischen Farben Flächenteilungen und Proportionen abspielen.
Seit Jahrzehnten malt Peter Albert geometrisch aufgebaute Farbfelder, mit denen er in Dresden in einer Tradition steht, die von Glöckner über Adler bis Hahn reicht. Dabei erweist er sich glücklicherweise nicht als Erbe einer bestimmten Handschrift.
Sein mit dezentem Selbstbewusstsein vorgetragener Stil ist … eigenständig. Für Albert ist diese Malerei eine „Suche nach dem Ursprung“. Das Geistige hinter dem Sichtbaren zum Vorschein bringen entfacht Kraft und stärkt die Orientierung. Und das überträgt sich auf den Betrachter. Wer sich mit Muße in diese großartig arrangierte Flächenkomposition stellt und die Ausstellung als Ganzes auf sich wirken lässt, wird tiefer atmen und, wenn die Seele dafür Raum hat, Freude empfinden.
„ Die kleine Form ist in der großen“ sagt der Maler und ahnt, weiss, dass er mit diesen Bildern Empfindungen wecken kann, „ „ wie sie auch durch Musik hervorgerufen werden … Klänge, die die Seele berühren.“
Jens – Uwe Sommerschuh
zur Ausstellung im Ständehaus Dresden 2006 – 2007
Sächsische Zeitung 13.01.2007 und als Pressemitteilung
der DNN zum 75.Geburtstag am 15.07.2011
Der Evangelische Kunstdienst zeigt ( in der Kreuzkirche ) derzeit Werke von Peter Albert, der als Architekt maßgeblich an der baulichen Umgestaltung des Hauses beteiligt war. Die großformatigen Ölbilder der Ausstellung bestechen durch ihren meditativen Gesamtklang aus Farbe und Form, der sich im Raum entfaltet und in ihm mitschwingt…
Beide Seiten, Ölbild und Aquarell treten in einen optischen Dialog: Was dort am Außen festgemacht wird, entgleitet dem Blick wieder und führt in die Tiefe des Inneren, des Seelischen. Zwar sind die Aquarelle auch oft stark vereinfacht, auf das Wesentliche gebracht, die Ölbilder aber haben eine Strenge, die durch Lasur und Schichtung Plastizität + Tiefe heraufbeschwört. So stellen die beiden Techniken zwei Seiten ein und derselben Sache dar: Sie verkörpern eine Malerei, die offen und zugleich hermetisch, deren Idee zugleich sichtbar und unsichtbar ist …
Heinz Weissflog
zur Ausstellung Peter Alberts im Kunstraum Pillnitz
DNN 28.09.2015