Biografie
BIOGRAFIE PETER ALBERT
1936 geboren in Dresden als Sohn von Gerhard Albert und seiner Frau Gertrud geb. Winde
1945 Erlebnis der Zerstörung Dresdens und der elterlichen Wohnung
seit 1950 Mehrjähriger Zeichen - und Malunterricht bei Etha Richter Dresden
1954 Abitur an der Kreuzschule Dresden
1955/1956 Reisen nach Italien, erste prägende Kunsterlebnisse
1954 – 1960 Architekturstudium an der Technischen Hochschule Dresden, Abschluss als Diplomingenieur
1961 – 1965 Assistententätigkeit am Lehrstuhl Malerei und Grafik der Fakultät Architektur
bei den Professoren und Malern Georg Nerlich und E.A.Mühler
Eigene realistisch expressionistische Malerei und Druckgrafik
1962 Erste konstruktiv-konkrete Malereien, die seitdem in großer Vielfalt und Weiterentwicklung
das bildnerische Schaffen prägen
Ausstellung im Schloss Moritzburg gemeinsam mit Karlheinz Georgi
1963 - 1965 Entwürfe und Ausführungen konstruktiver Wandgestaltungen an Gebäuden der TU Dresden
1965 - 1995 Architekt am Institut für Kulturbauten Berlin + Dresden
Entwürfe und Planungen für Theater, Kulturhäuser. Museen, Bibliotheken
seit 1965 Mitarbeit am Entwurf für den Wiederaufbau der Semperoper Dresden
Erfolgreiche Teilnahme an nationalen und internationalen Architekturwettbewerben
1966 Heirat mit der Architektin Reingard Frönicke
1970 Geburt der Tochter Fanny
1973 Geburt der Tochter Bettina
1973 – 1977 Entwurfsplanung ( mit D. Schölzel ) und Mitarbeit an der Projektierung des
Syrischen Nationaltheaters in Damaskus, mehrere Arbeitsaufenthalte in Damaskus
1979 – 1987 Verantwortliche Tätigkeit als Architekt für die Vor- und Entwurfsplanung zum Wiederaufbau des Dresdner Schlosses als Museumskomplex der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
1980 Einzelausstellung konstruktiver Malerei in der Albrechtsburg Meissen
1984 Beteiligung an der Gruppenausstellung „Konstruktive Kunst der DDR“ in der Galerie „Kunst der Zeit“ in Dresden ( Glöckner Ehrung ) Seitdem Einzelausstellungen und Beteiligung an Gruppenausstellungen im In- und Ausland
1985 Einzelausstellung in der Galerie Kühl ( einzige private Galerie der DDR )
1985 Studienreise nach Paris
1988 Vorplanung für Rekonstruktion der Gemäldegalerie Dresden
1988 Studienreise nach New York
1989/1990 nach Vorplanungen Wettbewerb für den Wiederaufbau des Taschenbergpalais Dresden als Hotel
1.Preis ( mit D. Schölzel und P. Hentschel ), ab 1992 Mitarbeit an der Planung und Ausführung
seit 1990 regelmäßige Reisen nach Italien, andere europäische Länder und Kunstzentren, und 2007 China
1992/1993 Planungen für die Rekonstruktion der Albrechtsschlösser Dresden
1993 Wettbewerb zum Umbau des Keppschlosses Dresden, 1. Preis (mit R. Wagner und P. Hentschel)
seit 1995 neben intensiver Malerei weiterhin tätig als freier Architekt bis 2005
seit 1997 Entwürfe, Projektierung und Baubegleitung für die Innenerneuerung der Kreuzkirche Dresden
Peter Albert lebt und arbeitet in Dresden
Werke von Peter Albert befinden sich unter anderem in der Galerie Neue Meister in Dresden, im Kupferstichkabinett Dresden, in der Städtischen Galerie Dresden, in den Sammlungen der Technischen Universität Dresden, im Kunstfond des Freistaates Sachsen, in der Stiftung für Konkrete Kunst R. Phleps in Freiburg/ Breisgau und in Privatsammlungen
Peter Albert gehört neben Karl-Heinz Adler u.a. zu den wichtigsten Malern des Konstruktivismus, der im Dresdner Raum durch Hermann Glöckner verortet ist.
Er hat in Hunderten von Gemälden konstruktive Themen in großer Vielfalt bis zu Farbfeldmalerei variiert.
Trotz Zerstörung der Stadt und des Elternhauses haben Dresdner Traditionen im Colorit, der Unterricht bei Dresdner Künstlern und die Orientierung auf die Weltkunst das Werk Peter Alberts stark beeinflusst. Zugleich erfuhr er die Ausgrenzung durch seinen Widerstand gegen die Kunstdoktrin des sozialistischen Realismus und durch fehlende unabhängige Galerien in der DDR.
So entschied er sich 1954 nach dem Abitur in der Kreuzschule nicht für ein Studium an der Dresdner Kunstakademie, die dem verordneten „Bitterfelder Weg“ folgte, sondern nahm an der TH ( später TU Dresden ) das Studium der Architektur auf. Hier konnte er unter den Malern und Professoren Heinz Röcke, E.A. Mühler und Georg Nerlich seine Ausbildung vervollkommnen. Zwei illegale Italienreisen erweiterten in dieser Zeit seine Welt. Nach dem Diplom wurde er Assistent am Lehrstuhl für Malen und Grafik der Architekturabteilung. Hier gab Georg Nerlich seinen Assistenten die Freiheit, sich künstlerisch zu entfalten, so dass mit Karlheinz Georgi, Peter Albert, Gottfried Reinhard und Ronald Messner, Jürgen Schieferdecker und Walther Herzog eine Künstlergruppe entstand, die neben der offiziellen Kunstscene Dresdens ein beachtliches Werk vorzeigen kann. Trotz vehementer Fürsprache seines Mentors Fritz Löffler wurde die Malerei Peter Alberts als Formalismus kritisiert und abgelehnt, was ihm die Möglichkeit verwehrte auszustellen ( außer durch private Initiativen und der in der DDR einzigen unabhängigen Galerie Kühl). Folglich verweigerte sich Peter Albert allen Kunstvereinen und Parteien und entschied sich für den Einsatz als Architekt im zerstörten Dresden.
Von 1965 an erarbeitete er gemeinsam mit Dieter Schölzel im Auftrage des Instituts für Kulturbauten Berlin die Entwürfe zum Wiederaufbau der Semperoper, später war er federführend für die Planungen zur Rekonstruktion des Dresdner Schlosses als Museum der Staatlichen Kunstsammlungen. Verantwortlich war Peter Albert u.a. auch für Rekonstruktionen des Taschenbergpalais und der Innenerneuerung der Kreuzkirche Dresden.
Ihn führten Architektenwettbewerbe nach London, Paris und längere Zeit nach Damaskus.
Neben der erfolgreichen Arbeit als Architekt führte Peter Albert sein künstlerisches Werk beharrlich fort.
Nach dem Ende der DDR wurden Werke Peter Alberts im Kontext mit anderen konstruktiv-konkret arbeitenden Künstlern unter großer Resonanz gezeigt in Zürich ( Die Kunst, die es nicht gab ) Ingolstadt, Chemnitz, Fulda, Wroclaw, Wien Aranjuez, Berlin und Dresden.
Besonderes Echo erhielten neben etwa 20 Einzelausstellungen die Präsentation von etwa 40 Werken in der Galerie der Stiftung für Konkrete Kunst in Freiburg / Breisgau und darauf folgend im Europarat in Stasbourg.
Eine umfassende Jahresausstellung großer konstruktiver Gemälde Peter Alberts gemeinsam mit konstruktiver Stahlplastik von Roland Phleps war 2015 und 2016 auf der Festung Königstein zu sehen.
Peter Albert prüft die Farbklänge seiner konstruktiven Malerei durch das Festhalten der Natur in unzähligen Aquarellen. Außerdem ist er ein begnadeter Zeichner, was in etwa 35 Zeichenbüchern deutlich wird.
Werke von Peter Albert befinden sich vor allem in Privatsammlungen, aber auch in der Städtischen Galerie Dresden, in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, in den Sammlungen der TU Dresden, im Kunstfond des Freistaates Sachsen und in der Stiftung für Konkrete Kunst Freiburg / Br.